Magnifikat

Stück einer Einweihung, einer Übergabe

Bernard da Costa Übersetzung: Karla Berkefeld

(Magnificat) 2 D, 4 H, 1 Grunddek.

 

Die Begegnung zweier musikalischer Genies, des noch sehr jungen Bach mit dem schon alten Buxtehude. Oder wie der Ältere den Jüngeren lehrt, tolerant, subtil, offen für alle Facetten des Lebens zu sein und, vor allem aber, ein großer Komponist zu werden.
Das Stück entwickelt sich vor der Kulisse der Hansestadt Lübeck, im Hause eines der berühmtesten Komponisten jener Zeit: Dietrich Buxtehude. Der junge Bach trifft ein, völlig unbekannt, mittellos, er hat 400 km zu Fuß zurückgelegt um den berühmten Meister zu treffen und bei ihm Unterricht zu nehmen. Dessen Haus jedoch ist nicht frei von Sorgen: Da ist die Tochter des Hauses, Margaretha, die verzweifelt einen Mann sucht, den sie lieben kann - und sie ist sehr wählerisch - es gibt einen Rivalen, Schieferdecker, der darauf hofft, die Nachfolge des alten Mannes antreten zu können - er ist sehr ehrgeizig, daher wird er die Anwesenheit von Bach gar nicht schätzen - dort ist Frau Buxtehude, die alles im Auge behält, dazu ein seltsamer, machiavellistischer Dienstbote, Komplize der Fundamentalisten, der Feinde der für ihren Geschmack zu gelehrten Musik die in den Kirchen gespielt wird, die um jeden Preis zurück zur Schlichtheit und Armut der ersten Jahrhunderte des Christentums, der Katakomben, zurückkehren wollen.
Bach, inmitten all dieser Probleme und Widersprüche, bleibt stoisch, lauscht, betrachtet, entwirft, erschafft: Ein großer Komponist wird geboren.

 

Bernard Da Costa präsentiert hier in tiefgehender und gleichzeitig lebendiger Weise, ein Stück mit dynamischen, amüsanten Charakteren, über Gott, den Glauben, aber auch über Freude, Güte, Menschlichkeit und die Notwendigkeit der Toleranz und vor allem über das unstillbare Bedürfnis eines jeden Menschen, unabhängig von seiner Religion, seiner Lage, nach Schönheit, nach Kunst. Eine Hymne an die große Musik.