Abschied ohne Tränen

Monolog für 2 Personen

Edwin Friesch

1 D, 1 H , 1 Dek.

 

Ein älterer Mann kommt von einer Beerdigung zurück, bei der ihm vieles missfallen hat ­ die verfälschende Predigt des Geistlichen, die trockenen Choräle, die ärmliche Kerzenbeleuchtung usw. ­, und da er bis zum Eintreffen eines angesagten Besuches noch etwas Zeit hat, schreibt er alles auf, was dereinst bei seiner eigenen Beerdigung anders geschehen soll: von der Qualität des Sargs bis zur Liste der Einzuladenden. Die Vorfreude auf den erwarteten Gast ­ einen "Monsignore", mit dem er in langen provokanten Gesprächen schon viele Flaschen Rotwein geleert hat ­ diese Vorfreude wird durch ein paar merkwürdige Dinge getrübt: die Heizung kommt nicht in Gang, die Streichhölzer zünden nicht und auf dem Fernsehapparat erscheint kein Bild... Warum dies alles so ist ­ das hat sich der Autor als Schlusseffekt aufgespart: eine Pointe, die dem Stück eine überraschende Wende gibt.

 

Einer der seltenen Texte, die Leichtigkeit mit Tiefgang zu verbinden wissen. Obwohl das Publikum viel zu lachen und zu schmunzeln bekommt, geht es am Ende des Abends nachdenklich nach Hause. * Eine Paraderolle für einen Schauspieler, der Humor besitzt, Pointen servieren kann und menschliche Wärme ausstrahlt.